Rassestandard
American Staffordshire Terrier
Standard:
Der Standard für den American Staffordshire Terrier wurde am 10.Juni 1936 vom AKC anerkannt, er blieb seit diesem Datum unverändert. Man muss sich den Standard als "Standard of Exzellenz" Idealbild vorstellen, Ziel ist die Beschreibung eines perfekten American Staffordshire Terrier. Diesen Traumhund hat und wird es wahrscheinlich nie geben, aber es wird immer in allen Hunderassen Möglichkeiten zur Verbesserung der Rassen geben. Die Aufgabe der Ausstellungsrichter ist es, als Gewinner den Hund auszulesen, der den Zielen des Rassestandards so nahe wie möglich kommt.
Allgemeines Erscheinungsbild:
Der American Staffordshire Terrier soll für seine Größe den Eindruck von großer Stärke vermitteln. Er soll ein solide gebauter Hund sein, der muskulös, aber beweglich und gefällig wirkt. Er zeigt ein großes Interesse an allem, was in seiner Nähe vor sich geht. Er soll untersetzt und gedrungen, nicht langbeinig oderleicht gebaut sein.
Sein Mut ist sprichwörtlich.
Kopf:
Der Kopf vermittelt immer den ersten Eindruck eines Hundes. Er trennt den American Staffordshire Terrier sofort von allen anderen Hunderassen, mit Ausnahme des Staffordshire Bull Terrier, dessen Kopf, obwohl kleiner, von ähnlicher Struktur ist. Der Kopf ist zwar breit und massig, dennoch vermittelt er den Eindruck, als sei er wunderschön gemeißelt, ausgefüllt durch deutlich abzeichnende Muskulatur, eine Mischung von Kraft, Eleganz und Einmaligkeit. Der große Oberkopf ist ziemlichquadratisch, vereint Breite und Tiefe. Die ausgeprägte Backenmuskulatur zeichnet sich klar ab. Der Stop, - dass ist die Einsenkung direkt vor den Augen, zwischen Oberkopf und Fang -, im Profil gesehen, zeigt einen plötzlichen Abfall, er soll fast stufenartig geformt sein, also kein fließender Übergang. Die Länge des Fangs muss immer im richtigen Verhältnis zur Kopfgröße stehen. Im Profil oder von vorne betrachtet muss daher eine perfekte Harmonie bestehen. Der Fang darf weder merklich lang oder extrem kurz wirken. Die Lefzen müssen anliegen und dürfen nicht lose sein. Die Nase ist ausschließlichschwarz; fleischfarbene Nase (dudley/red-nose) ist ein großer Fehler.
Kiefer / Zähne :
Gut abgezeichneter Kiefer. Der Unterkiefer muss stark sein und Beißkraft haben. Die obere Zahnreihe greift ohne Zwischenraum über die untere. Vor- oder Rückbiss sind zu bestrafen.
Augen:
Die Augen sind rund, gut tief im Schädel gebettet und weit voneinander liegend. Bei der Augenfarbe wird immer die dunklere bevorzugt, hellgraue, gelbe oder gar blaue Augen sind fehlerhaft. Die Augen umschließenden Lider sind voll durchpigmentiert. Der äußere Augenwinkel soll in einer direkten Linie zum Ansatz der Backenmuskulatur liegen.
Ohren:
Die korrekten Ohren sind hoch angesetzt, kupiert oder unkupiert. Unkupierte Ohren sind zu bevorzugen. Unkupierte Ohren sollen kurz sein und entweder als Rosenohr oder als halbaufgerichtetes Stehohr getragen werden. Hängeohren sind zu bestrafen.
Neue Gesetzliche Verordnung in Kraft. Kupieren der Ohren ist generell seit 1997 verboten. Des weiteren ist auch das importieren von kupierten Hunden verboten.
Körper:
Die Oberlinie ist im Rücken ziemlich kurz, vom Widerrist zur Kruppeleicht abfallend und von der Kruppe zum Rutenansatz leicht schräg und kurz. Diese obere Linie soll eine glatte, elegante Linie bilden, am Widerrist etwas höher als an der Kruppe - mit einem zweiten, kürzeren Abfall zwischen Kruppe und der ziemlich tief angesetzten Rute. Schaut man von oben auf den Rücken, muss er muskulös und breit erscheinen. Ein recht verbreitetes Problem der Rückenlinie ist ein Absacken/Durchhängen hinter dem Widerrist. Man nennt dies eine weiche Rückenlinie, einen Knick im Rücken. Andere Fehler in der Rückenlinie sind: Kruppehöher als Widerrist (überbaut); aufgezogener Rücken – hier wölbt sich das Rückgrat in einer konvexen Kurve, die hinter dem Widerrist anfängt und sich im Lendenbereich sehr stark abzeichnet. Die Lendenpartie ist leicht aufgezogen mit einer angedeuteten Taillenbildung ohne übertrieben zu sein. Der Hals ist kräftig, stark bemuskelt, leicht gebogen, keine lose Haut und von mittlerer Länge. Die schmalste Stelle des Halses liegt direkt hinter den Ohren, von da an verbreitet er sich elegant nach unten, um sanft in den Widerrist überzugehen.
Der Brustkorb ist tief und breit, mit einer guten Rippenwölbung der weit nach hinten reicht. Die Brust muss tief genug herabreichen, der niedrigste Punkt bis unter die Ellbogen. Die Rippen liegen eng an.
Die unkupierte Rute ist im Verhältnis zum Körper kurz, tief angesetzt und zu einer feinen Spitzer auslaufend. Sie ähnelt einem altmodischen Pumpenschwengel. Ruten, die hoch über der Rückenlinie oder über den Rücken gerollt getragen werden sind fehlerhaft.
Gliedmassen:
Die Vorderläufe müssen in ihrer gesamten Länge kraftvoll und gerade sein. Die Laufknochen müssen kräftig genug sein, um den Eindruck zu erwecken, dass sie das Körpergewicht mit Leichtigkeit tragen. Das Schulterblatt soll breit sein, stark bemuskelt. Ist es lang und gut zum Oberarm gewinkelt, ist auch die Muskulatur über den gesamten Schulterbereich gut verteilt
Die Ellbogen müssen eng anliegen. Der Vordermittelfuß (unterster Teil des Vorderlaufs, vom Gelenk abwärts zur Pfote hinab) muss kräftig und aufrecht gestellt sein. Mündet der Vorderlauf in einem Winkel gegen den Boden - nach vorn oder hinten gestellt – hat der Hund im Vordermittelfuß Schwächen. Die Pfoten müssen gerade nach vorne gerichtet, dürfen weder nach außen noch nach innen gedreht sein. Die Hinterhand muss stark gebaut und eine kräftige Muskulatur haben. Der Hinterlauf soll am Knie eine Winkelung aufweisen, die im Winkelgrad dem Winkel am Schultergelenk entspricht. Zwischen dem Kniegelenk und der Pfote liegt das Sprunggelenk. Ideale Hinterläufe stehen von hinten gesehen absolut parallel. Wird das Sprunggelenk nach innen gestellt (kuhhessig) oder dreht nach außen (faßbeinig), so liegt eine fehlerhafte Stellung vor. Im Profil gesehen muss das Sprunggelenk tief angesetzt sein, hinter dem Körper - nicht unter dem Körper stehen. Der Fußknochen soll vom Sprunggelenk in senkrechter Linie zum Boden stehen. Die Pfoten sind mittelgroß gut gewölbt und kompakt mit kräftigen Ballen ausgestattet. Flache Pfoten und Spreizpfoten (mit Zwischenräumen zwischen den Zehen) sind fehlerhaft. Das Gangwerk muss federnd sein, nicht rollend und kein Passgang. Der ganze Bewegungsablauf muss den Eindruck der Mühelosigkeit vermitteln .Auch die obere Linie des trabenden Hundes soll elegant sein - kein Stoßen nach oben und unten oder rollende Seitwärtsbewegungen.
Haarkleit:
Das Fell spiegelt den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes. Die Haare müssen dicht an der Haut anliegen, abstehende Haare sind meistübertrieben trocken, dadurch fehlt ihnen auch Glanz. Ein weiches, dünnes Fell, das sich bei einigen American Staffordshire Terrier samtartig anfühlt, ist zwar angenehm zu berühren, aber nicht absolut korrekt- jedoch nur ein kleiner Fehler. Grundsätzlich soll das Haar mehr schützen, etwas fester sein. Ein richtig gefütterter und ausreichend bewegter Hund hat in der Regel viel Glanz im Fell. Jede Farbe, einfarbig, mehrfarbig oder gefleckt ist zulässig, jedoch soll mehr als 80 % Weiß, Schwarz mit Brand, Tricolor und Leberfarben nicht gefördert werden. Leberfarbene Hunde haben oft helle Augen und einen leberfarbenen oder braunen Nasenspiegel - zwei Eigenschaften, die beim American Staffordshire Terrier äußert unerwünscht sind. Unabhängig von der Fellfarbe ist richtiges Pigment von äußerster Wichtigkeit. Im Idealfall sind Augenränder, Nase und Lefzen voll durchpigmentiert.
Größe und Gewicht sollen zueinander in richtiger Proportion stehen. Eine Schulterhöhe von ca. 46 bis 48 cm für die Rüden und ca.43 bis 46 cm für die Hündinnen ist zu bevorzugen.